Gestern bin ich in die Urban Redevelopment Authority (URA – Neuentwicklungsbehörde) im Ministry of National Development(MND – Nationales Entwicklungsminsterium) gefahren und habe mir dort eine Ausstellung über die Geschichte und Entwicklung Singapurs von den Anfängen bis in die Zukunft angeschaut. Mein lieber Schwan, was da alles noch gebaut werden soll!!! Unter anderem habe ich erfahren, dass 85% der Singapurianer im “public housing” wohnen – also in staatlichen Wohnungen, was die nicht immer schönen Wohnblocks erklärt. Außerdem können nur in der Innenstadt Singapurs Hochhäuser gebaut werden, weil nur dieser Bereich nicht im direkten Einflugsbereich eines Flughafens liegt, sodass keine Maximalhöhen vorgeschrieben sind.
Nach der sehr interessanten Ausstellung bin ich nach Chinatown, was gleich um die Ecke liegt. Nach einem kurzen Stopp im Food Court nebenan für einen LemonJuice hatte ich auch gleich die richtige Straße gefunden. Doch zu meinem erstaunen fand ich dort auch gleich ein Österreichischen Würstelstand mit “Heute frischem Leberkäse” vor ;-D
Wieder einmal ging’s die South Bridge Road entlang in Richtung Singapur River, um das berühmte Skylinebild nun auch am Tage zu haben. Weiter ging’s dann nach Esplanade und zum Merlion, dem Wahrzeichen Singapurs. Auf dem Weg dahin sah ich noch ein Moped, das auch ein Gerät für die ERP (Electronic Road Pricing) Brücken hat, sodass man also auch mit solchen Gefährten in Singapurs Innenstadt zahlen muss. Dieses Gerät ist ansonsten in jedem Auto hier ab Kauf schon fest im Auto installiert.
Rund um Marina Bay war wieder viel Touristentreiben. An der Marina Bay, die mittlerweile schon ihre Form durch Neulandgewinnung verändert hat, liegt das Esplanade- ein Theater- und Opernhaus, welches wegen seiner Form Durian-Building genannt wird. Auf der Anderen Seite vom Singapur River ist dann der “Central Business District” (CBD – offizielle Abkürzung!), mit all seinen Hochhäusern rund um den Raffles Place.
Auf dem Rückweg bin ich dann in Richtung Swissôtel Stamford noch am Raffles Hotel vorbei – ein altes Hotel, das noch aus Kolonialzeiten stammt. Anfangs war ich immer ein bisschen verwirrt, weil über Raffles im Namen steckt – Sir Thomas Stamford Raffles kam aus England nach Singapur und war hier auch für die Gründung der Stadt verantwortlich. Somit gibt es in der Stamford Road, unter dem Swissôtel Stamford die Raffles Mall, nebenan das Raffles Hotel und in kurzer Entfernung den Raffles Place. Irgendwo steht auch eine Statue, die ich aber noch nicht gefunden habe 😉
Da unter der Raffles Mall die MRT Station City Hall liegt, bin ich nach 6 Stunden in der Innenstadt wieder in die MRT nach Hause eingestiegen, doch leider war nichts mit sitzen – im Gegenteil drängeln war angesagt. Ausgestiegen bin ich dann Bedok, um noch ein paar Lebensmittel und Früchte zu kaufen. Durch das Essen im Hyatt am Donnerstag gebildet habe ich heute gleich ein Netz Longans gekauft, sowie eine malaysische Ananas (sorry, das Bild ist auf Grund der geringen Entfernung ein bisschen unscharf).
Gerade zu Hause angekommen dachte ich, dass mein Leben ein Ende finden würde, als ein lautes Dröhnen den Absturz einer Boing 747 in die East Meadows Tower ankündigte. Also rannte ich auf den Balkon und sollte feststellen, dass dies doch nicht mein letzter Sprint war – es flogen “nur” 3 Düsenjäger über das Viertel, gefolgt von 3 Düsenjägern mit Rauchfahne – was für ein Lärm! Als dann in der Nähe noch ein großer Transporthubschrauber eine riesige Singapurfahne durch die Luft zog und weitere kleine Hubschrauber durch die Luft flogen war klar, hier wird für den National Day am 9. August geübt. Neulich gab es wohl sogar schon eine “Sneakpreview” (Zitat von Ally, ein Kollege) des großen Feuerwerks – verrückt – vermutlich keine andere Stadt der Welt übt und probt in diesem Ausmaße die Feierlichkeiten zu seinem Nationalfeiertag! 😉 Ich bin auf jeden Fall gespannt, Nationalflaggen hängen schon seit über einer Woche an vielen Häusern! (Am 9. August 1965 erlang Singapur die Unabhängigkeit der malaysischen Förderation)