ein Trip in eine andere Kultur

Tauchen auf Tioman

(Achtung, dies ist wieder ein XXL-Post ;-))

Am Wochenende ging es nach Tioman – eine Insel östlich der malaysischen Halbinsel. Der Anlass war dieses mal keine reines Liegen am Strand, sondern Tauchen. Also ich vor einigen Wochen abends mit Ally weg war traf ich Joel, eine Schwede, der immer mal wieder zum Tauchen in die Umgebung Singapurs fährt. Dieses Wochenende ging es nun mit Freunden nach Tioman und ich durfte mit 🙂
Freitagabend trafen wir uns an der MRT Station Kranji, wo wir gegen halb Neun mit einem Kleinbus abgeholt wurden. Der Bus kam von einem Segelhafen in der Nähe des Flughafens und musste nur noch Joel, mich, Adam (Joels Manager) und Francis einladen. Da Joel und Adam aber beide neue digitale Spiegelreflexkameras mit passendem Unterwassergehäuse besaßen, hieß es erst einmal die Gepäckmassen unterzubringen. 😉
An der Grenze zu Malaysia war es zwar recht voll, aber wir sind gut rüber gekommen und nach Mersing, ein Hafen an der Ostküste gefahren. Als wir da ankamen war es schon recht spät, doch wir hatten ein kleines Hotel für dich Nacht gebucht.

Warten auf den Kleinbus an der MRT-Station Kranji, dass er uns und die riesigen Taschen einlaed ;-) Unsere Bleibe von Freitag zu Samstag - ein kleines Hotel in Mersing Unser Hotel mit einem Kleinen Shuttle Bus, der uns zum Hafen brachte Die Strasse in Mersing - ganz typisch ohne Gehweg ;-)

Nach einem kleinen Frühstück ging auch direkt zum Hafen und aufs Boot. Nach etwa 2h Fahrt erreichten wir dann unseren ersten Tauchplatz – Bahara Rock.
Tiefe: 17,3m, Tauchzeit: 55min, Wassertemperatur: 28°C, Lufttemperatur ~30°C

Anschließend ging es weiter in Richtung Tioman, die am Samstag von Wolken umhüllt war. Doch bei einer Höhe von über 1000m und tropischem Regenwald ist dies nicht sehr verwunderlich. Als wir unseren zweiten Tauchplatz erreichten füllten Adam und Joel ihre Gehäuse, die beim ersten Tauchgang für einen Dichtecheck noch leer blieben, mit den Kameras. Da Joel auch seine “alte” DigiCam mit Gehäuse mitbrachte hatte ich mir die geschnappt, um selbst auch ein bisschen den Umgang mit einem Fotoapparat unter Wasser kennen zu lernen. (Die Bilder werde ich im Laufe der Woche bekommen und nachliefern! 🙂 )
Spot: Ringgis Island, Tiefe: 12,5m, Tauchzeit: 59min

An diesem Leuchtturm gab es den ersten Tauchgang Wolken ueber Tioman - mit ueber 1000m Hoehe und Regenwald nicht unbedingt ueberraschend In dieser Gegend gab es dann den zweiten Tauchgang Nach dem 2. Tauchgang wurden die ersten Bilder ausgewertet

Das Tauchen in der Gegend erwies sich zwar lohnend bezüglich des Artenreichtums unter Wasser, doch wurde der Eindruck von der schlechten Sicht. Da das Wasser sehr trübe war konnte man nur wenige m weit schauen und die Farben in 15m Tiefe waren auch kaum noch bunt. Doch als Entschädigung gab es bei diesem Tauchgang 3 Schildkröten zu sehen – mein erstes Mal, dass ich Schildkröten unter Wasser gesehen habe.

Da es nun bereits in den Nachmittag hineinging brachte uns das Boot an den Steg von Salang, wo es Mittag und den Schlüssel zu unseren Unterkünften gab. Lunch war typisch asiatisch – Fisch, Reis, Suppe, Gemüse 😉
Danach hatten wir ein paar Minuten für uns, die man einer zu einer Ruhepause und ich für einen kleinen Rundgang nutze.

Ein Hotel im Regenwald in der Bucht Unser Boot fuer das Wochenende - hinten ging es los zum Tauchen und von der Seite zum Springen ;-) Grosse Fischschwaerme, die man vom Steg aus gesehen hat Mittag am Samstag Joel entspannt vor dem Haus Nach dem Mittag hiess es bei Einigen erst einmal Mittagsschlaf Der Strand in Salang - schoen feiner Sandstrand, der Tidenhub ist auch gut zu sehen Palmen am trand Der Jetty (Steg) von Salang

Zum späten Nachmittag ging es wieder mit dem Boot an den Rand der Bucht, wo wir ein Wrack betauchen wollten. Doch eine recht starke Strömung ließ uns schnell abtreiben und vom Wrack war nie etwas zu sehen 😐
Spot: Soyak Island, Tiefe: 24,6m, Tauchzeit: 45min

Wieder zurück am Steg blieb nicht mehr viel Zeit bis zum Sonnenuntergang. Doch ich wollte die Chance mit Francis nutzen zum Strand zu schwimmen, sodass wir uns aus der oberen Etage des Boots ins Wasser stürzten und das kleine Stück zum Strand schwammen. Nach kurzem Blick in ein kleinen Rinnsal hinter dem Strand, wo mir Francis einige Warane zeigte, ging es bald wieder aufs Boot, wo wir der Dunkelheit entgegen sehnten und schließlich am Steg vom Boot aus ins Wasser stiegen.

Die Sonne verschwindet hinter Wolken ... also kein schoener Sonnnenuntergang Gerade noch im Wasser gesehen, schon auf dem Eis kurz vor dem Grillen Hier gibt es Anderes vom Grill - z.B. Tintenfisch

Der Nachttauchgang war allerdings eher enttäuschend, einerseits war meine Lampe, die ich von Francis geliehen hatte, nicht sehr leuchtstark, andererseits irrten wir mehr oder weniger nur um die Säulen des Stegs umher, um etwas zum Fotografieren zu finden.
Spot: Salang Jetty, Tiefe: 13m, Tauchzeit: 67min
Zurück an Land gab es noch etwas Tintenfisch, Fisch, Gemüse und Reis zum Abendbrot und anschließend ging’s – völlig k.o. – ins Bett 😉

Am nächsten Morgen klingelte um halb Acht der Wecker, da es um Acht wieder los gehen sollte. Mit anderen Taucherurlaubern ging es zum Tiger Reef, wo uns gleich nach dem Einstieg wieder eine Schildkröte begegnete, die gerade auf dem Weg nach oben zum Atmen war.
Tiefe: 18.9m, Tauchzeit: 45min

Hier wird man noch persoenlich vom Hahn geweckt ;-) Hier drin habe ich mit Francis uebernachtet - nicht genutzte Klimaanlage, Ventilator, Bad mit Wassertonne als Dusche ;-) In dem kleinen Rinsal leben ganz viele Warane Die Warane trauten sich nach einigen ruhigen Minuten auch naeher heran

Da der nächste Tauchgang gleich im Anschluss wieder vom Boot ausgehen sollte hieß es erstmal ein bisschen auf dem Boot entspannen, um Stickstoff im Körper abzubauen. Das ist natürlich perfekt, das Boot wieder in einen Sprungturm zu verwandeln! ;-D In der ersten runde sind nur Francis und zwei Jungen gesprungen, dann habe ich mich mit eingegliedert und irgendwann kamen dann auch noch Adam und Nick (ein weitere Taucher unter Gruppe, der vor kurzem erst seinen Tauchschein gemacht hat) dazu. Was für ein Gaudi! Nach dem uns das Oberdeck zu “flach” wurde, ging es noch einmal einen knappen Meter höher, aufs Dach der Kabine. Francis hat sogar Kopfsprünge von dort oben gemacht – Wahnsinn!
Dann ging es zum letzen (und 6.) Tauchgang ins Wasser.
Spot: Labas Island, Tiefe: 13,7m, Tauchzeit: 65min

Da es Frühstück nur als Take away an Board gab und die Urlauber wieder zurück wollten, ging es wieder zurück nach Salang und dort zum Mittag 🙂
Im Anschluss wurde dann die Heimreise angetreten – etwa 3h Bootsfahrt, mit leichtem Wellengang, sodass es ziemlich wacklig war, aber ich hatte zum Glück keine Probleme 😉
Als ich während der Fahrt so an der Reling stand wurde mir wieder einmal bewusst, was für ein Glück ich doch habe, hier in dieser Region sein zu dürfen. Auch wenn es aussieht, als wäre ich alleine hier, bzw. ganz allein auf diesem Trip, war ich es doch nicht. Ich habe mich mit den anderen super verstanden und wir hatten sehr viel Spaß zusammen und gerade auch beim Tauchen gehört eine ordentliche Portion Vertrauen dazu! 🙂
In Mersing war gerade Ebbe, sodass das Tauchboot nicht mehr in den Hafen kam und wir von einem Schnellboot abgeholt werden mussten. Das war dann noch einmal Action! 😉
Im Hafen angekommen wurde dann ein kleiner Kleinbus mit dem ganzen Gepäck und uns Tauchern befüllt. Francis fuhr in einem anderen Auto mit, da “nur” 11 Personen in den Bus passten 😉

Unser Bus fuer die Heimfahrt - gefuellt mit ganz viel Gepaeck und 11 Tauchern ;-)

Nach einem kleinen, vor Ort zubereiteten Burger ging es dann auch los in Richtung Johor Bahru, der Grenzstadt zu Singapur. Dort angekommen gab es allerdings gegen Zehn erst noch ordentlich Dinner: Sateh (Chicken Wings und Garnelen), Fried Rice, Tintenfisch, Fisch, Suppe, Chicken, Muscheln, Gemüse und zum Ende Chilli-Crab (eine “lokale” Spezialität).

An der Grenze war wieder ordentlich Stau, die Wiedereinreise in Singapur selbst verlief aber problemlos und ohne jegliche Schlange.
Da alle mehr oder weniger im Osten Singapurs wohnen konnten wir vereinbaren, dass wir in Bedok rausgeschmissen wurden (also eine Station entfernt und nicht am anderen Ende der Stadt), sodass ich kurz nach Mitternacht zu Hause war.

Fazit: Auch wenn es ein sehr anstrengendes Wochenende war, war es doch sehr schön. Allerdings ist es kein Ort, den man primär für einen Tauchurlaub aufsuchen sollte, sondern eher anders herum, dass man die Chance nutzen kann, wenn man schon einmal hier ist. Die Sicht unter Wasser war schlecht, aber es gab viele Fische zu sehen und besonders die Schildkröten entschädigten für alles. Wir hatten sehr viel Spaß und mir fiel am Sonntag unter Wasser auf, dass ich bis dahin keinen einzigen Moment an die Arbeit gedacht habe – was für eine ausfüllende Abwechslung! 🙂
Auch wenn ich am Ende echt k.o. war, hat sich dieser Ausflug gelohnt. Ich habe neue Leute kennen gelernt und viel Spaß gehabt ;-D

1 Comment

  1. Freddy

    Geilomat, Alter!

    Dafür, dass Singapur angeblich neben dem essen (bäh 🙂 ) nicht so viel zu bieten hat erlebst du ja echt ne Menge und machst dir ne richtig gute Zeit!!

    Schön, dass du unter Wasser dann doch noch an Schering gedacht hast…und viel Spass beim aussuchen, kaufen, nach hause bringen, waschen, aufschneiden, zubereiten, fotografieren, essen, verdauen, … der nächsten Papaja oder was das war. :-p

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